Riester um jeden Preis?


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Aktuelle Zahlen belegen ein starken Zuwachs von „Wohn-Riester“- Verträgen.

Bereits 132.000 „Wohn-Riester“ – Neuabschlüsse wurden seit Anfang  2012 umgesetzt (in 2011 gesamt 284.000 Verträge). Das sind deutlich mehr als in allen 3 anderen Varianten zusammen. Zum Vergleich aller anderen Lösungen in 2012; Banksparpläne bisher mit  20.000 Verträgen (2011 gesamt 47000), Investmentfondsverträge bisher 13.000 (2011 gesamt 138000) und Versicherungsverträge bisher 34.000 (2011 gesamt 502000).

Wenn gleich das letzte Quartal immer als stärkstes bezeichnet werden darf, ist ein Trend zu erkennen. Zu Gunsten der Lösung „Wohnriester“.

Wir sehen dies etwas kritisch, da es offensichtlich wenig um Kundenaufklärung und Beratung geht, sondern ausschließlich um das Geschäft.

Bausparkassen, die in diesem Segment bisher leer ausgingen, haben wegen niedriger Zinsen Argumentationsnöte und stürzen sich auf die Förderargumente bei einem Riestervertrag. Hier werden „Luftschlösser in der Zukunft gebaut“.

Aber auch Banken, denen alle Möglichkeiten zur Umsetzung der „Riestervorsorge“ mit ihren jeweils festen Produktpartnern gegeben sind, greifen zu euphorisierenden Argumentationen, da derzeit die Nachfrage nach lastenfreiem Wohneigentum im Alter und den entsprechenden Immobilienfinanzierungen steigt. Es wird mit wenig Aufklärung über die Nachteile dieser Lösung gesprochen und der Umsatz platziert. Unsere Erfahrung zeigt, wenn ein Kunde auch über die Nachteile der einzelnen Durchführungsvarianten informiert ist, werden „Wohn-Riester“ -Verträge nicht favorisiert.

Das aktuelle Kapitalmarktumfeld ist sicher schwierig und gegen einen Trend zu beraten ist anstrengend; so drängt sich das Gefühl auf, Hauptsache ein schneller Abschluss, auch wenn es dann nur ein „Wohn-Riester“ – Vertrag ist.

Es ist weiterhin ratsam, sich ausreichend und unabhängig zu informieren. Wenn gleich dieses Thema dem einzelnen Sparer wenig Spaß macht, ist doch wichtig, sich umfassend damit zu beschäftigen.

Schließlich fällt man hier eine Entscheidung über eine langanhaltende Investition zur Aufbesserung der zukünftigen Altersrente; es wäre mehr als ärgerlich und unrentabel, wenn dann eine Lösung umgesetzt würde, die man hätte optimaler umsetzten können wenn man sich mit mehr Verstand und Wissen diesem Thema gewidmet hätte, um eine „Riester – Rente“ abzuschließen.


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