Die Riester Rente als Wahlkampfthema


Die Riesterrente als Wahlkampfthema?

Man kann sich jedenfalls des Eindrucks nicht erwehren, dass uns gefühlt jeden Tag „neue Erkenntnisse“ zum Thema Riester/Altersvorsorge erreichen. Tatsächlich richtig verstanden wird das Produkt (Riester) aber offensichtlich nicht.

Altersarmut, Grundsicherung, Senkung des Garantiezinses, Scheitern der Lebensversicherung und und und…. Wie sollen wir all das bewerten, einordnen, oder gar Handlungsschlüsse daraus ziehen?

Aussage: Die Riester-Rente ist gescheitert!

Wir meinen: Riester lohnt sich!

Die Riesterrente 2002 ins Leben gerufen, wurde eingeführt, da durch die Absenkung des sogenannten Rentenniveaus von 4 % eine zusätzliche Lücke entstand, die, staatlich subventioniert, freiwillig im Rahmen der privaten Vorsorge geschlossen werden konnte.

Die Idee war, durch staatliche Zulage und zusätzliche Steuervorteile so viele Bundesbürger wie möglich in ihrem Altersvorsorgesparwillen zu erreichen.

Tatsächlich abgeschlossen haben den Riestervertrag aber viele Gutverdiener (Steuervorteile), oder auch Familien mit vielen Kindern (Ausschöpfung der vollen staatlichen Zulage bei sehr geringem Eigenaufwand). Die Riesterförderung ist  aber bewußt für alle Einkommensgruppen gedacht, da das fallende Rentenniveau den größten Teil der Bevölkerung betrifft.

Die breite Masse aber, die erreicht werden sollte, blieb größtenteils unbeeindruckt. Warum?

Zu groß schien der administrative Aufwand (Thema Dauerzulagenantrag) und zu groß war zum Teil auch die Angst, dass die eigene, mühsam ersparte Vorsorge später auf die Grundsicherung angerechnet wird.

Fest steht, dass die Riester-Rente im Gegensatz zu nicht geförderten Sparalternativen eine fast unschlagbare Rendite aufweisen kann. Dazu gibt es immer wieder belegbare Berechnungen.

Wenn man das Riesterprodukt wirklich als Altersvorsorgeprodukt versteht, sich einer lebenslangen Bindung an dieses Produkt auch bewusst ist, dann sind Durchschnittsrenditen von 3,64 % (nach Kosten) mehr als vorzeigbar.

Die Riesterrente gerichtet durch Populismus?-PDF-Dokument

Der Aktionär Mai 2016Die aktuelle Ausgabe „Der Aktionär“ verweist im Übrigen auch auf eine solide Rendite von 3,3 %. Hierbei handelt es sich allerdings um die Dividendenrendite  der Aktie Roche.

Zweifelsohne haben die Finanzexperten vom Aktionär damit Recht. Warum jedoch alle Welt die Riesterrente mit einer Durchschnittsrendite von ca. 3,64 % als gescheitert erklärt, erschließt sich uns nicht.

Unterschiedlicher können Anlageformen nicht sein und natürlich gehört in die Altersvorsorge ebenso Sachkapital, sei es in Form einer Immobilie oder Aktie, was wir ja auch schon in früheren Beiträgen unterstrichen haben.

Interessant sind aber eben die Renditen, die die einzelnen Anlageklassen erzielen und dahinter braucht sich ein Riestervertrag i.d. R. nicht verstecken.

Riester Rente die besten Tarife – Institut für Vorsorge und Finanzplanung-PDF Dokument

Die Nachrichtenagentur DPA vermeldete gerade, dass der Garantiezins für Lebensversicherungen auf 0,9% gesenkt werden soll. Der Aufschrei  in den Medien ist wieder groß: „Rendite-Dürre bei Lebensversicherungen“ (ARD) bis hin zu „Die endgültige Bankrotterklärung der Lebensversicherung“ (Die Welt).

Dabei belegen auch hier Statistiken, dass nur noch 10 % des Neugeschäfts auf klassische Rentenversicherungen fallen. Zum überwiegenden Teil entscheiden sich die Sparer inzwischen für innovative Alternativprodukte, die ganz ohne den Garantiezins auskommen.

Die Anrechnung auf die Grundsicherung im Alter sollte (gerade auch für die Jugend) kein Entscheidungshindernis pro Altersvorsorge sein.  Hier wird es mit Sicherheit früher oder später eine Anpassung geben müssen, damit nicht die bestraft werden, die trotz geringem Einkommen privat vorsorgen.

Man kann es drehen und wenden wie man will, die Politik hat erkannt, dass das Thema Altersvorsorge ein äußerst Brisantes ist. Das Bestehende schlecht reden, ohne klar strukturierte, umsetzbare Lösungen zu präsentieren, ist aber auch keine Lösung und meiner Meinung nach schon gar nicht das Hochsetzen des Renteneintrittsalters. Ab einem gewissen Alter stößt jeder an seine biologischen Grenzen, nicht nur der Handwerker oder das Pflegepersonal und das nicht erst mit 80 Jahren.

Fazit – freuen Sie sich, wenn Sie bereits zu der Gruppe der fleißigen Riestersparer gehören – ein wichtiger Baustein für die private Altersvorsorge ist gesetzt und verzagen Sie nicht, wenn Sie noch! Nichts für das Rentenalter zurückgelegt haben. Zu spät ist es fast nie und wie Sie wissen, unterstützen wir Sie bei der Suche der passenden Altersvorsorge sehr gern.

Viele Grüße

Sylvina Heinrich


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